Berufliche Neuorientierung in der Coronazeit
Wie die Krise unsere Einstellung und Haltung zu Arbeit verändern kann
Corona hat die letzten 30 Monate bestimmt und wird auch weiterhin ein Thema bleiben. Und doch zeigt sich in vielen Bereichen schon eine gewisse „Normalität“ im Handeln. Auch in der Arbeitswelt sind beispielsweise Themen wie Homeoffice nicht mehr nur die Ausnahme, sondern haben sich als alternative Arbeitslösungen etabliert. Neben diesen organisatorischen Veränderungen haben sich aber vor allem auf der menschlichen Ebene viele Dinge verändert und wirken noch nach.
Beruf zwischen Homeoffice, Homeschooling und staatlichen Rettungsschirmen
So haben viele Menschen durch die Pandemie ihren Job verloren, sind noch immer in Kurzarbeit oder mussten das gerade gegründete Unternehmen aufgeben. Viele konnten Ihre Selbstständigkeit nur über die Beantragung von staatlichen Hilfsgeldern über Wasser halten oder als Arbeitnehmer*innen monatelang überhaupt nicht arbeiten. Die Begriffe „systemrelevant“ und „nicht systemrelevant“ haben plötzlich darüber entschieden, ob jemand arbeiten durfte oder nicht. Und meist hieß dieses Arbeiten dann 150% statt normale 100%. Diejenigen, die „nicht systemrelevant“ und doch relevant für die Unternehmen waren, wurden ins Homeoffice geschickt. Über mehrere Monate hieß das dann häufig Job, Kinderbetreuung und Homeschooling und den ganz normalen Alltag zu händeln. Der Kontakt zu Kollegen und Kolleginnen, Kunden und Kundinnen gab es nur über Videokonferenz oder Telefon und das Büro war ein verwaister Ort. Das ist nicht spurlos an uns vorbei gegangen.
Die Pandemie als neue Chance richtig durchzustarten
In dieser besonderen Zeit mit einer nie da gewesenen Pandemie, einer neuen Bewertung von Arbeit und Arbeitsmodellen, sowie der Erkenntnis, dass es große Unterschiede zwischen unseren Berufen gibt, haben bei vielen zu einem Umdenken geführt. Corona hat unsere Einstellung und vor allem unsere Haltung zur Arbeit grundlegend verändert. Viele Menschen haben daher die Zeit des verordneten „Stillstandes“ genutzt und sich Gedanken darüber zu machen, was Sie selbst von Ihrem Job erwarten und was Ihnen wichtig ist. Diese gründliche „Bestandsaufnahme“ ihres Berufslebens hat sich für viele als eine einmalige Chance erwiesen, endlich neu zu starten und eine neue Haltung zur Arbeit zu entwickeln.
Neues Bewusstsein für den eigenen Anspruch an die Arbeit
Denn die Arbeitswelt hat sich selten so schnell gewandelt, wie in den letzten zwei Jahren und damit auch die Einstellung von den Unternehmen und den Menschen selbst. Viele Arbeitnehmende, die Ihren Job verloren haben oder Selbstständige, die Ihr Unternehmen aufgeben mussten, standen nun vor der Entscheidung: weiter wie bisher oder beruflicher Neuanfang. Und neben diesen Gruppen haben sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auch viele andere Menschen für eine berufliche Neuorientierung entschieden. Die häufigsten Gründe sind, dass sich die Art der Arbeit, die Belastung und vor allem das Ansagen in vielen Berufsbereichen stark verändert hat. Denken wir nur einmal an den Bereich der Pflege: In Erinnerung bleiben die Berichte vom völlig überlasteten Pflegepersonal und Personalengpässen in Kliniken. In anderen Bereichen wie dem Tourismus, der Gastronomie, der Kosmetik oder anderen Dienstleistungsbranchen war von einem auf den anderen Tag Schluss. Und es gab keine Alternativen. Nur einige wenige haben sich mit kreativen Ideen eine kleine Existenzgrundlage gesichert. Es gab also die dringende Notwendigkeit sich über berufliche Veränderungen Gedanken zu machen.
Veränderungsbereitschaft der Arbeitnehmenden ist groß
Unter die Stichworte „Great Resignation“ oder „Big Quit“ fallen die aktuell in den USA verzeichneten Kündigungswellen. Dort haben im Jahr 2021 so viele Menschen freiwillig ihren Job gekündigt, wie nie zuvor und auch in Deutschland ist dieser Trend zu erkennen. Da die Unternehmen immer mehr Menschen mit guten Qualifikationen und viel Berufserfahrung suchen, kündigen viele Menschen Ihren Job, um nochmal neu durchzustarten. Laut einer neuen Gallup-Studie aus dem April diesen Jahres geben 23% der Menschen an, dass Sie im kommenden Jahr ihren Arbeitgeber wechseln wollen auf eine Sicht von drei Jahren sind es sogar 42 Prozent. Etwas mehr als jeder zehnte sucht bereits aktiv nach einem neuen Job. 1
Welche Chancen und Möglichkeiten ergeben sich für die Arbeitswelt
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pandemie für viel Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und auch für Selbstständige gravierende Auswirkungen gehabt hat. Und doch lassen sich auch positive Trends ableiten. Lassen Sie uns einmal auf drei dieser positiven Veränderungen schauen:
- Große Eigeninitiative der Arbeitnehmenden: Durch das Bewusstsein der eigenen Unzufriedenheit im Beruf, haben viele begonnen an ihrer eigenen beruflichen Veränderung und am Ziel der beruflichen Zufriedenheit zu arbeiten. Das sind sehr gute Neuigkeiten, denn zufriedene Menschen sind erfolgreicher, produktiver und vor allem gesünder.
- Unternehmen beschäftigen sich mit den Bedürfnissen der Mitarbeitenden: Menschen wollen sich verändern und für Unternehmen ist es daher wichtig, dass sie sich dieser neuen Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer bewusst werden. Nur wenn Sie ein Arbeitsumfeld mit passenden Arbeitsbedingungen, räumlicher und zeitlicher Flexibilität, Wertschätzung und anderen weichen Faktoren schaffen, können Sie zukünftig qualifizierte und motivierte Fachkräfte gewinnen und binden.
- Digitalisierung: Wir sind in Deutschland noch immer nicht da, wo andere Länder bereits sind und doch hat die Corona-Pandemie dem Thema Digitalisierung in Deutschland einen ordentlichen Schwung verpasst. Durch das remote Arbeiten sind digitale Arbeitsprozesse wie Online-Meetings, cloudbasierte Teamarbeit und digitale Plattformen zu einer „Normalität“ geworden. Vorbehalte, wie die geringere Produktivität im Homeoffice oder die geringere Effizienz von unternehmerischen Prozessen in remote arbeitenden Teams haben sich nicht bewahrheitet. Sicherlich wird es auch zukünftig nicht nur remote oder nur Teamarbeit in Präsenz geben, sondern es wird sich eine hybride Mischung aus Präsenz- und Onlinekultur etablieren. Dieses fördert die Arbeitszufriedenheit und zahlt auch auf die Nachhaltigkeit ein. Je weniger gereist wird, umso weniger wird die Umwelt belastet und je lebenswerter wird das Leben in der Stadt und Umgebung.
Wie können wir Sie unterstützen?
Wir sind uns alle bewusst, dass sich die Arbeitswelt durch die Pandemie verändert hat. Dieser Fakt kann zum einen vorteilhaft und zum anderen auch das komplette Gegenteil sein. Die Arbeitnehmenden sollten sich auf jeden Fall darauf einstellen flexibler zu sein und sich mit Veränderungen zu arrangieren. Wenn Sie sich ein besseres Bild davon machen möchten, wie Ihre berufliche Zukunft aussehen kann, dann unterstützen Sie unsere Jobcoaches gerne dabei. Egal, ob sich über die Pandemie Ihre Einstellung und Haltung zu Ihrem Job verändert, Sie gerne den Beruf wechseln wollen, Ihren Job in dieser Zeit verloren haben oder nach Elternzeit und Kind(ern), wieder in das Berufsleben einsteigen wollen, wir sind deutschlandweit mit unserem Jobcoaching für Sie da. Lernen Sie uns und unser Team im Rahmen eines kostenlosen Erstgespräches kennen. Rufen Sie uns dazu gerne unter der (04141) 776155 and oder schicken uns eine Mail an die info(@)beratungsgesellschaft-willkomm.de – Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen die Krise zu einer Chance für Sie zu wandeln.
1 https://www.personalwirtschaft.de/news/recruiting/great-resignation-debatte-gallup-studie-liefert-neue-erkenntnisse-135239/
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