Einen Jobwechsel erfolgreich gestalten – Teil 2

Tipp #2: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Einkommen!

Zum Auftakt unserer neuen Reihe rund um den gelungenen Berufswechsel haben wir aufgezeigt, dass es wichtig ist, sich vor einem Wechsel des Arbeitgebers oder dem Beginn einer neuen beruflichen Laufbahn gründlich zu informieren (hier geht es zum Teil #1 unserer Serie). Nun möchten wir Ihnen unseren zweiten Tipp präsentieren:

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Einkommen!

Der Harvard Business Manager hat in der bereits erwähnten Meta-Studie zu den fünf häufigsten Fehlern beim Jobwechsel festgestellt, dass viele Arbeitnehmer*innen bei der Entscheidung für oder gegen eine neue Stelle dem Gehalt eine zu hohe Bedeutung beimessen. Dabei sind heutzutage eine ausgewogene Work-Life-Balance, sinnstiftende Aufgaben und ein gutes Betriebsklima oft wichtiger als ein attraktives Gehalt. Wir ermutigen Sie daher, bei der Wahl Ihres nächsten Jobs auch diese Faktoren in Betracht zu ziehen und nicht ausschließlich auf das Gehalt zu achten.

Das ist sicherlich nicht so einfach. Denn diverse Untersuchungen weisen darauf hin, dass das Einkommen nach wie vor als ausschlaggebender Aspekt bei der Entscheidung für einen Beruf und Arbeitgeber gilt. In einer aktuellen Befragung unter Studierenden durch E&Y rangiert ein attraktives Einkommen an erster Stelle als maßgeblicher Faktor bei der Auswahl eines Arbeitgebers, noch vor der Jobsicherheit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (siehe EY Studierendenstudie 2022). Ebenso gaben im randstad-Arbeitsbarometer von 2022 ganze 92 Prozent der Teilnehmenden an, dass das Gehalt eine bedeutende Rolle bei der Jobauswahl spielt – wichtiger als beispielsweise die Work-Life-Balance (85 Prozent) oder die Arbeitszeiten (79 Prozent).

Der Wunsch nach einem guten Einkommen ist gerechtfertigt

Es ist völlig legitim, sich eine angemessene Entlohnung für seine Arbeit zu wünschen und ein attraktives Gehalt als wichtigen Faktor bei der Jobsuche zu berücksichtigen. Allerdings ist es wichtig, nicht ausschließlich auf die Maximierung des Gehalts fixiert zu sein, da dadurch andere wichtige Faktoren vernachlässigt werden können, die ebenfalls zur beruflichen Zufriedenheit beitragen. Vor einem Jobwechsel sollten Sie sich daher ehrlich mit sich selbst auseinandersetzen und sich darüber im Klaren sein, welchen Stellenwert Geld für Sie hat und welche Kompromisse Sie für ein höheres Gehalt eingehen würden. Denn oft gehen besser bezahlte Jobs auch mit mehr Verantwortung, Druck oder Überstunden einher. Lassen Sie sich also nicht allein von der Höhe des Gehalts leiten, sondern achten Sie auch auf andere wichtige Faktoren, die für Sie persönlich von Bedeutung sind.

Machen Sie sich bewusst, welche Prioritäten Sie haben!

Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, was im Berufsleben das Wichtigste ist. Jeder hat unterschiedliche Prioritäten und das ist vollkommen in Ordnung. Es ist genauso legitim, nach finanzieller Sicherheit zu streben, wie es ist, nach Freude und Erfüllung im Job zu suchen. Auch die Haltung, dass man im Beruf nur Geld verdienen möchte und Erfüllung in anderen Bereichen des Lebens findet, ist absolut akzeptabel. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich über Ihre Prioritäten im Klaren sind und bei beruflichen Entscheidungen danach handeln. Lassen Sie sich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen oder dem Druck anderer beeinflussen, sondern treffen Sie Entscheidungen, die zu Ihnen und Ihren Prioritäten passen.

Es ist unumstößlich: Wenn Sie gezwungen sind, gegen Ihre eigenen Überzeugungen zu handeln, sei es aufgrund von fehlendem Sinn in Ihrer Arbeit oder einem Mangel an Zeit für Ihre Familie, wird es Ihnen auf lange Sicht nicht gut gehen. Sie werden unzufrieden sein, demotiviert und im schlimmsten Fall sogar von Burnout oder Krankheit bedroht sein. Ein hohes Gehalt kann Sie nur begrenzt davor schützen. Wenn Sie jedoch nur darauf bedacht sind, Spaß an Ihrer Arbeit zu haben, ohne darauf zu achten, dass Sie fair und leistungsgerecht entlohnt werden, werden Sie wahrscheinlich auch nicht dauerhaft zufrieden sein. Finanzielle Sorgen und Ängste können ebenfalls unglücklich und krank machen. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Vorteilen blenden, sondern achten Sie darauf, dass Ihre Arbeit im Einklang mit Ihren Überzeugungen und Bedürfnissen steht.

Eine hohe Zufriedenheit im Beruf und ein angemessenes Gehalt gehen häufig Hand in Hand

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Menschen ohne den Fokus auf die Gehaltsmaximierung ein hohes Einkommen erzielen können. Wenn man im Beruf zufrieden ist und Freude an seinen Aufgaben hat, ist man in der Regel motivierter und erbringt bessere Leistungen. Das führt zu mehr Erfolg und besseren Karrierechancen, die wiederum zu höheren Gehältern führen können. Es ist also sinnvoll, bei der Berufswahl Faktoren wie Sinnhaftigkeit, Identifikation, Selbstverwirklichung und Freude nicht zu vernachlässigen, wenn man auch finanziell erfolgreich sein möchte. Wir ermutigen Sie, sich auf Ihre Stärken und Interessen zu konzentrieren und Ihre Karriere auf diese Weise erfolgreich zu gestalten.

Es scheint, dass die „Generation Z“ dies erkannt hat: Den jungen Menschen, die nun in ihre berufliche Laufbahn eintreten, wird häufig zugeschrieben, dass sie auch bereit sind, weniger gut entlohnte Arbeitsstellen anzunehmen, wenn diese die Möglichkeit bieten, in der Welt etwas bewegen zu können. Eine Beschäftigung mit langfristiger Zukunftsaussicht streben hingegen nur sehr wenige Millennials an. Der Fokus liegt vielmehr primär auf der eigenen Weiterentwicklung und der Verwirklichung von oftmals idealistischen Ambitionen. Das Einkommen stellt dabei lediglich einen Aspekt unter vielen dar.

Schaffen Sie ein Bewusstsein dafür, was Ihnen wichtig ist

Waren Ihnen das Thema “Gehalt“ und die damit verbundene Bedeutung bei ihrem möglicherweise anstehenden Jobwechsel bewusst? Welche Rolle spielt für Sie das Einkommen und welche anderen Prioritäten haben Sie im Leben? Der zweite Teil unserer Serie möchte Ihnen nur ins Bewusstsein rufen, dass es wichtig ist, sich zu überlegen, ob der Faktor “Geld” der ausschlaggebende Treiber für den Jobwechsel sein sollte. Oder ob es nicht auch andere “weiche“ Faktoren gibt, die in Betracht gezogen werden können.

Letztendlich liegt es in Ihrer eigenen Hand, welchen Wert Sie der Frage des Gehalts beimessen und wie Sie Ihre Prioritäten bei der Auswahl Ihres Berufes festlegen möchten. Es ist entscheidend, dass Sie dabei aufrichtig zu sich selbst sind und Ihrer eigenen Überzeugung treu bleiben. Vielleicht helfen Ihnen auch noch die drei weiteren Tipps rund um den Jobwechsel, die wir in den kommenden Monaten mit Ihnen teilen.

Nutzen Sie ein systemisches Jobcoaching zum Sortieren Ihrer Prioritäten

Falls Sie Schwierigkeiten haben, Ihre eigenen Werte und Motivationen zu priorisieren und sich wünschen, dass ein ehrlicher und unabhängiger Dritter Sie bei diesem Prozess begleitet, dann stehen unsere erfahrenen Jobcoaches als Sparringspartner für Sie bereit. Gerne können Sie uns kontaktieren und uns in einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch kennenlernen. Wir freuen uns, Ihnen neuen Mut zu geben und Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern. Sie erreichen unser Team zur beruflichen Neuorientierung telefonisch unter der (04141) 776155 oder per Mail unter der info(@)beratungsgesellschaft-willkomm.de. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

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