Einen Jobwechsel erfolgreich gestalten

Im Durchschnitt wechseln wir während unserer beruflichen Laufbahn etwa zehnmal den Arbeitgeber. Dies kann sowohl freiwillig geschehen, wenn wir beispielsweise auf einen Karriereschritt hoffen, als auch unfreiwillig, etwa durch eine Kündigung, einen auslaufenden Vertrag oder eine Insolvenz. Unabhängig von den Gründen für den Wechsel verbinden wir damit stets viele Hoffnungen.

Wenn wir uns auf eine neue Stelle bewerben, erhoffen wir uns oft viele positive Veränderungen: spannende Herausforderungen, nette Kollegen und Kolleginnen, ein gutes Gehalt, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, mehr Verantwortung oder Anerkennung und vor allem einen reibungslosen Start. Leider zeigt die Realität jedoch immer wieder, dass nicht jeder Jobwechsel die erhofften Vorteile mit sich bringt. Studien belegen, dass manche Karriereentscheidungen nicht zum beruflichen Fortschritt oder zur Zufriedenheit beitragen, sondern im Gegenteil sogar Rückschritte bedeuten können. Selbst erfahrene Führungskräfte sind manchmal von unüberlegten und unglücklichen Entscheidungen betroffen, die sie von ihren Zielen entfernen, anstatt sie näher zu bringen.

Was sind die häufigsten Fehler beim Jobwechsel?

Der Harvard Business Manager hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Phänomen des Jobwechsels zu ergründen. Er hat dabei eine Meta-Studie durchgeführt, um zu ermitteln, was die fünf häufigsten Fehler beim Wechsel einer Position waren. Unsere neue Artikelreihe „Einen Jobwechsel erfolgreich gestalten“ wird sich diesen fünf Fehlern in nächster Zeit widmen und Ihnen Ratschläge geben, wie Sie diese beim Planen des nächsten beruflichen Wandels vermeiden können, um den Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber positiv und erfolgreich zu gestalten. Der erste Tipp, den wir Ihnen geben können: Informieren Sie sich gründlich!

Recherchieren Sie umfänglich, wenn Sie einen neuen Job in Aussicht haben

Die drei wichtigsten Aufgaben, wenn Sie sich auf einen Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber vorbereiten, sind Recherche, Recherche und nochmals Recherche. Um eine fundierte berufliche Entscheidung treffen und Ihren Karrierezielen näher kommen zu können, müssen Sie bereits vor Abschluss des Vertrags bzw. beim Erstellen Ihrer Bewerbung ein möglichst realistisches Bild von der angebotenen Aufgabe und dem Arbeitgeber haben. Eine Studie des Harvard Business Managers zeigt, dass sich Arbeitnehmende oftmals zu wenig über die vier relevante Bereiche informieren.

Bereich 1: Wie sieht es momentan mit den Jobaussichten in meiner Branche oder meinem Berufsfeld aus?

In letzter Zeit wird in den Medien viel über den Fachkräftemangel diskutiert, die vielen unbesetzten Stellen und Unternehmen, die sich mit hohen Gehältern und anderen Annehmlichkeiten gegenseitig überbieten, um qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen anzuwerben. Aus diesem Grund haben viele Menschen ein falsches oder übertriebenes Bild vom Arbeitsmarkt und sind enttäuscht, wenn sie dann eine andere Realität erfahren. Manche Arbeitnehmende kündigen sogar, um bessere Konditionen an anderer Stelle anzunehmen. Doch machen Sie sich klar, dass die “Jagd nach den besten Mitarbeitenden” mit attraktiven Gehaltsangeboten und anderen Versprechen durch Headhunter nur in speziellen Branchen und Berufen erfolgt. In vielen Branchen ist es eher der Fall, dass es für die wenigen offenen Stellen eine ausreichende Zahl an Bewerbenden gibt oder “normale” Gehälter gezahlt werden und die Arbeitsbedingungen moderat sind. Daher ist es unerlässlich, dass Sie sich über die aktuelle Arbeitsmarktsituation sowie über die verfügbaren Stellen in Ihrem Beruf und in der gewünschten Branche informieren, bevor Sie mit zu hohen Erwartungen und falschen Vorstellungen in Ihre Jobsuche starten. Nur dann können Sie mit einer realistischen Erwartungshaltung in Ihre Suche einsteigen. Hilfreiche Informationen finden Sie dazu bei den Branchenverbänden oder bei der Arbeitsagentur.

Bereich 2: Wie steht der potenzielle neue Arbeitgeber wirtschaftlich dar?

Bevor Sie sich mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber auf ein Gespräch einlassen, sollten Sie sich über den wirtschaftlichen Status des Unternehmens informieren. Vor allem in so turbulenten Zeiten wie jetzt ist es sehr wichtig, dass Sie sicherstellen, dass das Unternehmen nicht in einer finanziellen Schieflage ist und auch weiterhin existieren wird. Auch bezüglich der Gehaltsverhandlungen und zukünftigen Entwicklungsperspektiven ist es unerlässlich, dass Sie die monetäre Situation des Unternehmens richtig einschätzen. Um sich ein umfassendes Bild zu machen, nutzen Sie neben den eigenen Unternehmensdaten auch öffentlich einsehbare Quellen, wie den Bundesanzeiger, um das Jahresabschluss aller im deutschen Handelsregister eingetragenen Unternehmen einzusehen.

Bereich 3: Wie sieht die Firmenkultur meines potenziellen Arbeitgebers aus und ist sie mit meinen persönlichen Werten und Vorstellungen vereinbar?

Es ist wichtig, dass Sie sich schon vor der Entscheidung für den neuen Job überlegen, welche „weichen“ Faktoren Ihnen im beruflichen Kontext wichtig sind und welchen Stellenwert die Unternehmenskultur für Sie einnimmt. Dazu gehört ein wertschätzender Umgang miteinander, ein inspirierendes Arbeitsumfeld, flache Hierarchien, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility. Informieren Sie sich deswegen nicht nur über die offiziellen Quellen des Unternehmens, sondern auch über andere Quellen wie Kunden und Kundinnen, Geschäftspartner und Geschäftspartnerinnen oder sozialen Medien. Wenn Sie in ein Unternehmen eintreten, das nicht zu Ihren Werten und Überzeugungen passt, wird Sie das auch bei einem guten Gehalt und viel Prestige nicht lange glücklich machen. Denken Sie deshalb bei Ihrer Entscheidung daran, dass die Unternehmenskultur ein wichtiger Faktor für Ihre Jobzufriedenheit ist.

Bereich 4: Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind Teil meiner Stellenbeschreibung?

Nicht zuletzt ist der Umfang der Aufgaben, die in der neuen Position zu übernehmen sind, entscheidend für eine gelungene berufliche Veränderung. Doch Menschen, die wechseln möchten, vertrauen allzu häufig darauf, was in der Stellenbeschreibung und im Titel der Position vorgeschlagen wird, und stellen keine weiteren Fragen nach den Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der offenen Rolle, noch nach den konkreten Tätigkeiten, die von ihnen erwartet werden. Nehmen wir an, Sie suchen nach einer Position als „Assistent oder Assistentin der Geschäftsleitung“. Diese Aufgabe kann in verschiedenen Unternehmen vollkommen verschiedene Anforderungen beinhalten. Während manche Unternehmen erwarten, dass Sie hauptsächlich office-bezogene Tätigkeiten wie Korrespondenz, Reiseplanung oder Vorbereitung von Sitzungen übernehmen, sucht ein anderer Unternehmen womöglich nach einer rechten Hand für die Unternehmensleitung, die strategische Entscheidungen trifft und Stabstätigkeiten mit viel Verantwortung und Einfluss übernimmt. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und im neuen Job mit der richtigen Erwartungshaltung anzufangen, müssen Sie also unbedingt vor Vertragsabschluss konkret herausfinden, welche Erwartungen an Sie gestellt werden und welche Aufgaben Sie vor allem erfüllen müssen. Ein Vorstellungsgespräch ist die beste Möglichkeit, solche Informationen aus erster Hand zu erhalten. Vielleicht ist es aber auch möglich, sich mit dem aktuellen Stelleninhaber oder der -inhaberin oder künftigen Kollegen und Kolleginnen auszutauschen und sogar einige Tage Probearbeiten zu vereinbaren. Seien Sie nicht zögerlich, so lange nachzufragen, bis Sie sicher sind, eine klare Vorstellung von der Aufgabe zu haben.

Für einen erfolgreichen Jobwechsel hilft ein systemisches Jobcoaching

Waren Ihnen diese Fragestellungen bewusst, als Sie von dieser spannenden neuen Stelle im Marketing mit den attraktiven Gehaltsversprechungen gelesen und sich schon in dieser Stelle gesehen haben? Die spannende Marketingposition kann dabei beliebig mit anderen Jobs ersetzt werden. Es ging nur um die Situation allgemein und den damit verbundenen Apell: Machen Sie sich ein umfassend Bild über den potenziellen Arbeitgeber bevor Sie sich neu bewerben.

Wenn Sie sich diese Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung zu Herzen nehmen, dann ist die Change größer, dass Sie sich beim Jobwechsel für das richtige Unternehmen entscheiden. In nächster Zeit haben wir noch vier weitere Tipps für Sie, wie Sie häufige Fehler beim Jobwechsel vermeiden können. Und wenn Sie gerne mal mit erfahrenen Jobexperten und Jobexpertinnen sprechen möchten, dann empfehlen wir Ihnen sich in einem kostenlosen Beratungsgespräch über unsere Angebote zur beruflichen Neuorientierung zu informieren und unser Jobcoaching Team kennenzulernen. Sie erreichen uns unter der (04141) 776155 oder schicken Sie eine Mail an die info(@)beratungsgesellschaft-willkomm.de. Wir freuen uns, Sie bei Ihrem Berufswechsel zu unterstützen.

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